1. Oktober 2022

Nachrichtenmosaik – Folge 31

Von Tilo Gräser

Gesammelte aktuelle Informationen und Nachrichten bzw. Links zu Themen sowie zu Texten von Autoren in „ViER.“, jeweils als Momentaufnahme und als Angebot zum Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen der massenmedial verbreiteten Informationen.
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Das ändert sich im Oktober

„(...) Mit den kühleren Temperaturen, den nun wieder zunehmenden Kontakten in Innenräumen und dem befürchteten Auftreten neuer Coronavirusvarianten gelten zum Monatsstart neue Regelungen des "Gesetzes zur Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und insbesondere vulnerabler Personengruppen vor COVID-19":
Es gilt die FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen. (Für Kinder reicht eine OP-Maske.)
Es gilt die FFP2-Maskenpflicht auch im ÖPNV.
Es gilt die Maskenpflicht weiter in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Auch hier: Es muss eine FFP2-Maske sein.
Bei Infektionsverdacht von Kindern reicht für den Besuch von Kita oder Schule ein negativer Test.
Zudem dürfen die Länder entscheiden, ob eine Testpflicht für Schulen wieder eingeführt werden soll.
Für Restaurants und weitere Innenräume können die Bundesländer selbstständig eine Maskenpflicht verhängen.
Zu schnelleren Arzneimittelversorgung wurden im Laufe der Pandemie in Deutschland Regelungen getroffen, die es vor allem Apotheken erleichtern sollen, Patienten mit Medikamenten zu versorgen, etwa um Patienten zusätzliche Arztbesuche zu ersparen. Die erleichterte Arzneimittelabgabe für Apotheken wurde bis zum 7. April 2023 verlängert.
Apotheken und fachfremde Mediziner dürfen länger impfen. Ab Oktober bis zum 30. April 2023 soll es möglich sein, dass man sich in der Apotheke, der Tierarzt- oder Zahnarztpraxis gegen das Coronavirus oder die Grippe impfen lassen kann.
Die Kurzarbeitsregelung aufgrund der Folgen von Corona wurde verlängert: Auch über den September hinaus wird die leichter zu beantragende Kurzarbeit in Unternehmen vorerst weiter möglich sei. (…)“
Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/10/oktober-aenderungen-neu-regeln-bestimmungen-gesetze-berlin-brandenburg.html
Anmerkung: Das als sachliche Information und als Beleg für die anhaltende Herrschaft der Irrsinns in Form des Corona-Wahns, der aber im Sinne der Pharma-Industrie und der anderen herrschenden Kreise durchaus zweckrational ist. Und Krankheitsminister Karl Lauterbach erklärt in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ stolz:
„95 Prozent der Maßnahmen, die ich wollte, haben wir beschlossen“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/karl-lauterbach-im-interview-ueber-die-corona-herbstwelle-18354700.html (hinter Bezahlschranke)

Wege zur Meinungshoheit

„Die Meinungshoheit der Mächtigen wird uns Meinungsfreiheit stets nur in dosierten Häppchen einräumen.
Letztlich handelt es sich dabei gar nicht um Meinungsfreiheit, sondern um die machtgesteuerte Einräumung gewisser Freiheitsgrade im betreuten Denken. Wir lassen uns unser rationales, mehr noch unser emotionales Gehirn viel zu sehr mit fremden Agenden befüllen. Hinter diesen Agenden stecken Subjekte und diese Subjekte streben die Hoheit über unser Denken an.
Wir lassen uns faktisch unseres autonomen, selbstbestimmten Denkens berauben und werden dadurch in weit größerem Ausmaß unfrei. Weil wir dann auch handeln, und zwar im Sinne der machtbewussten Subjekte, statt in unserem Sinne. Und daher funktioniert schließlich auch so etwas:
„Die Medien haben über Nacht von der Omicron/Covid-Angst auf die Russland-Angst umgeschaltet,“ (…)
Wenn wir um Meinungsfreiheit kämpfen, geht es darum, sich von der herrschafts- und glaubensbasierten Meinungshoheit zu entkoppeln. Wir können diese Meinungshoheit durch unsere ureigene, mündige, wissensbasierte ersetzen. Und dazu gehört eben auch die selbstverantwortete Wahl der für uns wichtigen Themen.
Daraus lässt sich schlussfolgern: Wir sind gefordert, uns der massenmedialen Beeinflussung weitestgehend zu entziehen, wenn wir uns auf den durchaus beschwerlichen Weg zu wahrhaft individueller Meinungshoheit begeben wollen. (…)“
Quelle: https://peds-ansichten.de/2022/09/meinungsfreiheit-meinungshoheit-propaganda-blicke-hinter-die-fassade/

Großbritannien: Streik legt Zugverkehr lahm, Massenproteste wegen hoher Energiekosten

„In Großbritannien gehen die Menschen wegen der erwartet hohen Energiekosten im Winter zu Tausenden auf die Straße. Die Lokführer streiken. Und vor dem Parteitag der Tories rumort es bei den Konservativen. (…)“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/grossbritannien-streik-im-zugverkehr-massenproteste-in-staedten-18357505.html

• Gefährliche Eskalation

„Ungeachtet der Schuldfrage markiert der Anschlag auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 eine gefährliche Eskalation zwischen dem Westen und Russland.
(…) Sollte es sich um einen gezielten Angriff handeln, stellt sich natürlich die Frage, wer ihn verübt hat. Trotz des Mangels an Beweisen haben die Schuldzuweisungen bereits begonnen. Die Ukraine hat – wenig überraschend – Russland beschuldigt, die Lecks verursacht zu haben und bezeichnete dies als "terroristischen Angriff" und "einen Akt der Aggression gegen die EU".
Es ist jedoch unklar, welchen Nutzen Russland davon hätte, eine Pipeline, deren Bau 15 Milliarden Euro gekostet hat, ernsthaft zu beschädigen. Russland könnte, wenn es Europa schaden will, einfach den Hahn zudrehen – was es angeblich bereits getan hat. Zudem hatte Putin gut eine Woche vor den Lecks erklärt, wenn Europa das Gasproblem lösen wolle, müsse es nur die Sanktionen aufheben und die Nord Steam 2-Pipeline öffnen. "Man muss nur den Knopf drücken, und alles wird in Gang kommen", so Putin.
Außerdem ist die Nord Stream-Pipeline teilweise in deutschem Besitz, und der "Angriff" fand in dänischen Hoheitsgewässern statt. Es handelt sich also tatsächlich um einen Angriff auf zwei NATO-Länder. Wenn Russland den Dritten Weltkrieg auslösen wollte, gäbe es weniger umständliche Wege, dies zu tun.
Es ist also vielleicht nicht überraschend, dass in den sozialen Medien eine alternative Theorie die Runde macht – dass nämlich die Vereinigten Staaten selbst hinter der Sabotage stecken könnten. (…)“
Quelle: https://makroskop.eu/33-2022/gefahrliche-eskalation/

Wer hat Nord Stream gesprengt? (Video)

„„Danke, USA!“ für diese „Sonder-Wartungsoperation“, twittert der EU-Abgeordnete und der ehemalige polnische Außen- und Verteidigungsminister Radoslaw Sikorski kurz nach den Explosionen an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2. Drei Tage später löscht er seine Tweets. Die Propaganda-Kampagne „der Russe war’s“ ist zu dem Zeitpunkt voll im Gange. Wer steht hinter der Sprengung der Ostsee-Pipelines? Der Frage nach Motiv, Mittel und Gelegenheit geht der InfraRot-Kommentar nach. (…)“
Quelle: https://odysee.com/@InfraRotMedien:0/wer-hat-nord-stream-gesprengt:d

Wer profitiert vom Pipeline-Terror? Von Pepe Escobar (The Cradle)

„Geheime Gespräche zwischen Russland und Deutschland zur Lösung ihrer Probleme bei Nord Stream 1 und 2 mussten um jeden Preis verhindert werden.
Der Krieg der Wirtschaftskorridore hat weißglühendes, unbekanntes Territorium betreten: Pipeline-Terror.
Eine ausgeklügelte militärische Operation – die eine umfassende Planung erforderte, an der möglicherweise mehrere Akteure beteiligt waren – sprengte diese Woche vier separate Abschnitte der Gaspipelines Nord Stream (NS) und Nord Stream 2 (NS2) in den seichten Gewässern der dänischen Meerenge in der Ostsee Meer, in der Nähe der Insel Bornholm. (…)
Diplomatische Quellen bestätigen, dass Berlin und Moskau an geheimen Verhandlungen beteiligt waren, um sowohl die NS- als auch die NS2-Frage zu lösen. Also mussten sie gestoppt werden – ohne Kompromisse. Geopolitisch hält die Entität, die das Motiv hatte, einen Deal zu stoppen, ein mögliches Bündnis zwischen Deutschland, Russland und China in Sicht. (…)“
Quelle: https://cooptv.wordpress.com/2022/10/01/wer-profitiert-vom-pipeline-terror-von-pepe-escobar-the-cradle/

• Verzweifeltes Spiel des Westens für den Krieg - Sprengung der Pipelines

„Die Sabotage der Nord Stream-Pipelines wurde höchstwahrscheinlich mit Hilfe von US-Geheimdienstinformationen durchgeführt. Die Biden-Administration will nicht nur den fossilen Brennstoffen den Garaus machen, sondern dies war auch ein strategisches Manöver, wie man Krieg führt. So wie die Kontrahenten in einer Verzweiflungsaktion die Währungen der anderen Seite fälschen, um deren Wirtschaft zu schwächen und ihnen so die Möglichkeit zu nehmen, den Krieg zu finanzieren, war die Sprengung dieser Pipelines ein gezielter Schlag gegen die russische Wirtschaft, von der sie glauben, dass sie Putin in den Seilen haben. Sie glauben, dass der Wegfall von Russlands wichtigstem Einkommen, der Energie, Putin schwächen und zu einer Revolution im eigenen Land führen wird. Das Problem für das russische Volk ist, dass der Westen Russland NIE als gleichberechtigtes Mitglied akzeptieren wird. Sie wollen den Bären in der Tat völlig ausrotten. (…)“
Quelle: https://www.armstrongeconomics.com/world-news/geopolitical/wests-desperate-play-for-war-blowing-up-the-pipelines/ (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))

• Ukrainekonflikt: „Der Westen will keine Verhandlungen“

„«Der Westen ist bereit, seine eigenen Bürger zu opfern, um von Dogmatismus und Ideologie geleitete Ziele zu erreichen»
Interview mit Jacques Baud*
(…) Unter dem Vorwand, dass Wladimir Putin ein Diktator sei, weigert man sich, auf das zu hören, was er sagt, und ist dann erstaunt über das, was er tut. Das ist einfach nur dumm. Unsere Medien – ich habe RTS zitiert – geben ihre Aussagen nicht nur nicht wahrheitsgetreu wieder, sondern verzerren sie, um ein Narrativ zu schaffen, das nicht den Tatsachen entspricht. (…)
Wie man sieht, ist das, was wir derzeit beobachten, das Ergebnis eines sorgfältig geplanten Szenarios. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Russen auf diese Weise voraussehen konnten, was der Westen gegen sie plante. So konnte sich Russland politisch und diplomatisch auf die Krise vorbereiten, die man herbeiführen wollte. Es ist diese Fähigkeit zur strategischen Antizipation, die zeigt, dass Russland eine stabilere, effektivere und effizientere Führung hat als die westlichen Länder. Aus diesem Grund glaube ich, dass, wenn dieser Konflikt eskalieren sollte, dies eher auf die Unfähigkeit des Westens als auf ein Kalkül Russlands zurückzuführen sein wird. (…)“
Quelle: https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-17-vom-29-september-2022.html#article_1415

• Abstimmungen in der Ostukraine: „Wir haben lange gewartet“

„Artilleriebeschuss, mobile Wahlurnen und das Hündchen Lola: Abstimmung über die Vereinigung mit Russland in der »Volksrepublik« Donezk
Von Ulrich Heyden, Donezk
Die extrem hohe Wahlbeteiligung und die wenigen Neinstimmen bei den Referenden in den Gebieten Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja mögen auf Außenstehende unglaubwürdig wirken. Aber in der »Volksrepublik« (»VR«) Donezk konnte ich im persönlichen Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern erleben, dass der Wunsch, sich mit Russland zu vereinigen, so gut wie einhellige Meinung war. Der Großteil der Menschen – vor allem der älteren Generation – war geradezu von der Idee begeistert. Ein zwiespältiges Gefühl haben Eltern, deren Kinder in der Ukraine leben, weil sie dorthin geheiratet oder dort schon vor Jahren eine Arbeit gefunden haben. (…)“
Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/435796.referenden-in-volksrepubliken-wir-haben-lange-gewartet.html

• Russischer Politologe zum Ukraine-Konflikt nach Referenden: „Kein Platz mehr für Verhandlungen“

„Wie wird sich die Situation auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und in den neuen russischen Gebieten nach den Referenden entwickeln? Und welche Optionen gibt es für feindliche Parteien, auf diplomatischem Weg eine Einigung zu erreichen? Ein nüchterner Blick eines russischen Politikwissenschaftlers.
Moskau wird bei den Verhandlungen über das Ende des Ukraine-Konflikts nicht mehr die ersten Schritte in Richtung Westen unternehmen. Das sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow. "Wir weigern uns nicht zu verhandeln. Und wenn es relevante Vorschläge gibt, lehnen wir sie nicht ab. Wir haben auch nichts dagegen, wenn sich unsere Partner 'im Stillen' treffen wollen, ohne dass jemand davon erfährt. Reden ist immer besser als nicht reden. Aber in der jetzigen Situation wird Russland einfach keine ersten Schritte unternehmen", sagte der russische Außenminister auf einer Pressekonferenz im UN-Hauptquartier. (…)
Die Vereinigten Staaten können uns jetzt viel versprechen (wie sie es in Bezug auf die Nichterweiterung der NATO, die Einhaltung der Minsker Vereinbarungen, das Getreideabkommen usw. versprochen haben) und uns dann einfach täuschen. Aber wir lassen uns nicht mehr gerne täuschen.“
Quelle: https://test.rtde.tech/meinung/150133-russischer-politologe-zum-ukraine-konflikt/

• Russland und die Ukraine: Über Selbstbestimmung und Annexion

„Norman Paech
Den Referenden im Südosten der Ukraine folgte nun die Annexion. Das ist nicht legitim, wird aber Fakten schaffen. Eine völkerrechtliche Analyse.
(…) Doch derzeit haben Verhandlungen offensichtlich keine Chance und der alte Satz von US-Präsident Johnson auf dem Höhepunkt des Vietnam-Krieges erweist wieder seine Gültigkeit: Es muss erst noch viel schlimmer werden, ehe es besser wird.“
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Russland-und-die-Ukraine-Ueber-Selbstbestimmung-und-Annexion-7280516.html

• US-Politik und „falsches Narrativ des Westens“ schüren Spannungen mit Russland und China

„Interview von Amy Goodman und Juan González mit Jeffrey Sachs (…)
Was sollten die Menschen im Westen der Welt bezüglich der aktuellen Geschehnisse in den Konflikten mit Russland, mit Russland und der Ukraine und mit China verstehen?
Der wichtigste Punkt, Amy, ist, dass wir nicht auf Diplomatie setzen, sondern auf Waffen. Der jetzt angekündigte Verkauf an Taiwan, von dem Sie gesprochen haben, ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Das macht Taiwan nicht sicherer, das macht die Welt nicht sicherer, das macht die Vereinigten Staaten bestimmt nicht sicherer. Das geht weit zurück, ich denke, es ist sinnvoll, mit dem Ende der Sowjetunion vor 30 Jahren zu beginnen, als sich einige amerikanische Politiker in den Kopf gesetzt hatten, dass es nun eine, wie sie es nannten, unipolare Welt gebe, dass die USA die einzige Supermacht seien und wir das Sagen hätten. Die Folgen waren katastrophal. Wir haben nun drei Jahrzehnte der Militarisierung amerikanischer Aussenpolitik erlebt. Eine neue Datenbank, die die Tufts-[University] unterhält, hat gerade gezeigt, dass die Vereinigten Staaten seit 1991 mehr als 100 militärische Interventionen durchgeführt haben. Es ist wirklich unglaublich, und ich habe in den letzten 30 Jahren, in denen ich viel in Russland, in Mitteleuropa, in China und in anderen Teilen der Welt gearbeitet habe, selbst erlebt, dass die Herangehensweise der USA im Ansatz «zuerst militärisch» und oft auch «ausschliesslich militärisch» ist. Wir rüsten auf, wen wir wollen. Wir fordern die Nato-Erweiterung, ohne Rücksicht darauf, was andere Länder dazu hinsichtlich Schädigung ihrer Sicherheitsinteressen sagen. Wir wischen die Sicherheitsinteressen anderer weg, und wenn sie sich beschweren, liefern wir mehr Rüstungsgüter an unsere Verbündeten in dieser Region. Wir ziehen in den Krieg, wann wir wollen und wo wir wollen, sei es in Afghanistan oder im Irak oder im verdeckten Krieg gegen Assad in Syrien, der bis heute von der amerikanischen Bevölkerung nicht richtig verstanden wird. Oder der Krieg in Libyen. Und wir sagen, wir seien friedliebend. (…)“
Quelle: https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2022/nr-19/20-20-september-2022/us-politik-und-falsches-narrativ-des-westens-schueren-spannungen-mit-russland-und-china