31. Oktober 2022

Nachrichtenmosaik – Folge 43

Von Tilo Gräser

Gesammelte aktuelle Informationen und Nachrichten bzw. Links zu Themen sowie zu Texten von Autoren in „ViER.“, jeweils als Momentaufnahme und als Angebot zum Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen der massenmedial verbreiteten Informationen.
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Covid-Impfstoffe und Gesamtmortalität

„Sind Covid-Impfstoffe der größte Erfolg oder der größte Skandal in der Geschichte der Medizin?
Einführung
Frühere SPR-Analysen lieferten einen umfassenden Überblick über die Wirksamkeit von Impfstoffen und Nebenwirkungen von Impfstoffen sowie über die infektionsinduzierte natürliche Immunität . Diese Analysen zeigten, dass Covid-Impfstoffe 1) einen sehr hohen, aber schnell abnehmenden Schutz vor Covid-Infektionen und schweren Erkrankungen bieten; 2) mit einem erheblichen Risiko kardiovaskulärer und neurologischer Nebenwirkungen verbunden sind; 3) verleihen weniger dauerhaften Schutz als natürliche Immunität.
Zusammengenommen war bereits Mitte 2021 klar , dass eine Covid-Impfung nur für Personen mit einem erheblichen Risiko einer schweren akuten Covid-Erkrankung (aufgrund ihres Alters oder ihrer Gesundheit) indiziert war und dass Impfvorschriften und „Impfpässe“ keine medizinischen bzw epidemiologische Rechtfertigung, auch nicht für medizinisches Personal und schon gar nicht für Kinder und Jugendliche.
Während Covid-Impfstoffe die Covid-Sterblichkeit dramatisch reduziert haben (wenn auch nicht dauerhaft), ist die wohl wichtigere Frage, ob Covid-Impfstoffe auch die Gesamtmortalität reduziert haben, und wenn ja, in welchem ​​​​Ausmaß. Diese Frage wird in den folgenden Abschnitten diskutiert. (…)
Fazit: Die Massenimpfung junger und gesunder Menschen bis ca. 40 Jahre war eindeutig ein Fehler (oder gar ärztliches Fehlverhalten). Die Impfung von Menschen mit einem erheblichen Risiko für eine schwere Covid-19-Infektion war im Jahr 2021 ein großer medizinischer Erfolg, trotz Zeitproblemen und schnell abnehmendem Schutz. In der Omicron-Ära scheint die Impfung Menschen mit hohem Risiko für schwere Covid immer noch einen Sterblichkeitsvorteil zu bieten, aber die langfristigen Auswirkungen der Covid-Impfung auf die Sterblichkeit bleiben eher ungewiss. (…)“
Quelle: https://swprs.org/covid-vaccines-and-all-cause-mortality/

• Länder wollen bei Maskenpflicht in Innenräumen einheitlich vorgehen

„Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland sind hoch, und die Gesundheitsminister der Länder beraten das weitere Vorgehen. Bei der Maskenpflicht wollen sie einheitlich agieren. (…)“
Quelle: https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-maskenpflicht-laender-wollen-einheitliche-regeln_aid-78853879

• Huch, die Welle bricht!

„Der Herbst ist da, aber die Corona-Zahlen gehen zurück - trotz Vorhersage einer starken Welle. Was ist gerade los?
Ganz ohne Zweifel, es ist Herbst, die Blätter fallen von den Bäumen. Nur: Die Corona-Zahlen fallen auch! Dabei kannte man aus der Pandemie doch bisher den gegenläufigen Trend: Wenn die Blätter fallen, steigen die Inzidenzen an. 2020 und 2021 war der Anstieg so stark, dass die Politik sich jeweils im November gezwungen sah, strengere Maßnahmen zu ergreifen. Aber in diesem Jahr scheint alles anders zu sein.
(…) Doch bereits seit dem 12. Oktober flacht die Welle wieder ab. Damals lag die Inzidenz bundesweit bei 888 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen, mittlerweile ist sie unter 500 gesunken. (…)“
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 28.10.2022
online hier: https://zeitung.sueddeutsche.de/szdigital/file/sz/2022-10-28/6/page_2.556423/article_1.5682869/infographics_7.317144/index.html (hinter Bezahlschranke)
Anmerkung: Und noch immer werden positive Testergebnisse falsch als „Neuinfektionen“ bezeichnet. Falsch ist auch der Begriff „Welle“. Der Mediziner und ehemalige Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner macht in seinem Buch „Diagnose Panikdemie“ darauf aufmerksam, dass bei „Corona“ dieser Begriff nie definiert wurde. Bei Grippe sprechen danach die Gesundheitsämter von einer „Welle“, wenn etwa jede 5. Probe auf Influenza positiv ist, also 20 Prozent. Das wäre eine „Inzidenz“ von 20.000! „Würde nämlich die Definition der Grippewelle bei Corona greifen, hätten wir in Deutschland nie eine Coronawelle gehabt“, so Pürner. Doch die Journalistendarsteller der etablierten Medien wollen es nicht lernen, und also wundern sie sich. Oder es ist eben Absicht, weil „Welle“ macht Angst.

• Volksverhetzung: "Nacht-und-Nebel-Entscheidung" mit unklaren Folgen

„Warum sich ein fraktionsloser Abgeordneter bei der Abstimmung zur Gesetzesverschärfung enthielt; wieso die Linksfraktion fast vollständig dagegen stimmte – und wie die AfD ihre Ablehnung begründet. (…)
Abgeordnete, die dagegen stimmten oder sich enthielten, befürchten jedenfalls, dass politische oder wissenschaftliche Diskussionen zum "Fall für die Staatsanwaltschaft und Gerichte" werden könnten, wie der fraktionslose Abgeordnete Stefan Seidler (SSW) am Donnerstag gegenüber Telepolis erklärte. (…)
Ausdrücklich kritisierte Seidler das Verfahren, "eine Änderung des Strafgesetzbuchs mit einer Änderung des Bundeszentralregistergesetzes zu koppeln und in einer Nacht- und Nebel-Abstimmung ins Parlament einzubringen". Die entscheidende Ausschussfassung des Gesetzentwurfs der Regierungsparteien sei den Abgeordneten erst am Tag vor der Abstimmung zugegangen. (…)“
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Volksverhetzung-Nacht-und-Nebel-Entscheidung-mit-unklaren-Folgen-7322837.html

• Die „große Rede“ von Bundespräsident Steinmeier: Kriegserklärung nach innen und nach außen

„Es gehört zu den Erwartungen an einen deutschen Bundespräsidenten, dass er wenigstens ein Mal in seiner Amtszeit so etwas wie eine „große Rede“ hält. Eine Rede, die sich über die Niederungen der Tagespolitik hinaus schwingt, den Kern des Selbstverständnisses des „Deutschen Volkes“ berührt und neue, grundlegende Orientierungen skizziert.
(…) Jedenfalls hat die Rede an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriggelassen. Steinmeier meint das ernst, die Bundesregierung meint das auch ernst, und die ganz große Koalition der alternativlosen Mitte aus CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP, großen Teilen der Linken und einschlägigen staatstragenden Verbänden und Institutionen meint das ebenfalls ernst. Wir sollen uns im doppelten bis dreifachen Sinne warm anziehen und ansonsten die Schnauze halten, schließlich geht es um einen „Epochenbruch“, was ja noch wesentlich dramatischer als „Zeitenwende“ klingt.
Es war tatsächlich eine „große Rede“ des Bundespräsidenten. Eine unverhohlene Kriegserklärung an alle, die sich der „westlichen Wertegemeinschaft“ entgegenstellen. Und auch an jene Teile der eigenen Bevölkerung, die sich der „Alternativlosigkeit“ dieser Politik verweigern. Eine Rede, die einer kraftvollen, wirkmächtigen Antwort bedarf. Um die gilt es jetzt zu ringen, und zwar schnell.“
Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=89845

• Steinmeiers Kriegsrede im Vergleich zu Putins ausgestreckter Hand

Bundespräsident Steinmeier hat eine wahre Kriegsrede gehalten, die zeigt, worin der Unterschied zwischen der deutschen und der russischen Politik liegt.
Bundespräsident Steinmeier und der russische Präsident Putin haben jeder eine ausführliche Rede zur nationalen und internationalen politischen und wirtschaftlichen Lage gehalten. Wer die Zeit investieren kann und will, dem rate ich, beide Reden aufmerksam zu lesen. Die Rede von Putin habe ich übersetzt, Sie können Sie hier finden. Die Rede von Steinmeier finden Sie hier sowohl im Video als auch zum Nachlesen.
Putin hat in seiner Rede klar zwischen der Politik des Westens und den Menschen im Westen getrennt, er hat den Menschen im Westen sogar ausdrücklich die Hand ausgestreckt. Putin hat die Politik des Westens kritisiert, er hat aber auch ausdrücklich zum Dialog und zur Suche von für beide Seiten akzeptablen Kompromissen aufgefordert. (…)
Steinmeiers Rede hingegen erinnert an „Blut und Tränen Reden“ des Zweiten Weltkriegs. Die Rede war emotional anstatt sachlich. Steinmeier hat versucht, die Menschen zu emotionalisieren, also sie aufzuhetzen, er hat ausdrücklich zum Kampf gegen alles Russische aufgerufen, wenn er zum Beispiel gesagt hat: „Aber wenn wir auf das Russland von heute schauen, dann ist eben kein Platz für alte Träume. Unsere Länder stehen heute gegeneinander.“ (…)“
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2022/steinmeiers-kriegsrede-im-vergleich-zu-putins-ausgestreckter-hand/

• Von der "Zeitenwende" zum "Epochenbruch": Gefangen in der Konfrontation

„Wie Steinmeier, Putin und die USA die Welt betrachten
Von Petra Erler
Zwischen der Erklärung des Bundeskanzlers vom 27.2. 22 und der Rede des Bundespräsidenten am 27.10. liegen acht Monate. Damals begann die „Zeitenwende“. Jetzt ist der „Epochenbruch“ ausgerufen. Jetzt ist Deutschland im „Gegenwind“. Nichts ist mehr so, wie es mal war. Jahre der Konfrontation sollen vor uns liegen. Deutschland und Russland „stehen gegeneinander“. Harte Zeiten kommen auf uns zu, die wir gemeinsam meistern sollen. (…)
Nahezu zeitgleich veröffentlichten die USA ihre neue Sicherheitsstrategie, äußerte sich der russische Präsident ausführlich auf der Valdai-Konferenz. (…)
Wie die Steinmeier-Rede enthält auch die US-Doktrin einen kurzen Verweis darauf, dass man sich um Russland bemüht habe. Alles sei an Russland gescheitert. Das ist der inhaltlich größte Unterschied im Verhältnis zu den Ausführungen Putins. Der war sehr ausführlich, wenn es um die Entwicklungen ab 1991 geht. (…)
Im Verständnis Putins ist Russland nicht der Feind anderer Völker. Auch in dieser Rede erklärte er Verhandlungsbereitschaft zur Beendigung des Ukraine-Konflikts, aber erneut ließ er keinen Zweifel, dass sich in der Ukraine aus russischer Sicht die Sicherheit Russlands entscheide. Ob mit oder ohne Ukraine-Krieg, aus Putins Sicht sind die „tektonischen Verschiebungen“ in der Welt zwangsläufig.
Der deutlichste Unterschied zwischen der Steinmeier-Rede und der Putin-Rede lag im generellen Herangehen. (…)
Eine genuine europäische Sicherheitsordnung, die angeblich von Putin zertrümmert wurde, hat es nie gegeben. Das gemeinsame Haus Europa, das nach den Ereignissen 1989/91 errichtet werden sollte, hatte ein deklaratorisches Fundament, mehr nicht. Die Welt der Zusammenarbeit, an der Gorbatschow, Jelzin und Putin mitbauen wollte, wer hat die denn verraten? (…)“
Quelle: https://petraerler.substack.com/p/von-der-zeitenwende-zum-epochenbruch
Siehe auch:

• USA: Zum Erstschlag bereit

„USA wollen bereits im Dezember ihre Atombomben in Europa durch modernere ersetzen – auch in Deutschland. Neue US-Nuklearstrategie schließt einen Erstschlag explizit nicht aus.
(…) Die Vereinigten Staaten beschleunigen die Modernisierung ihrer Nuklearwaffen in Europa und werden schon in wenigen Wochen mit der Stationierung der neuen, präziseren und flexibleren Atombomben des Typs B61-12 beginnen. Darüber haben US-Regierungsmitarbeiter einem Medienbericht zufolge NATO-Vertreter Mitte Oktober in Kenntnis gesetzt. Ersetzt werden demnach die gut 100 Bomben, die in fünf europäischen NATO-Staaten eingelagert sind, darunter Deutschland. Zugleich bestätigt die Biden-Administration in ihrer neuen, am Freitag vorgelegten Nuklearstrategie, dass sie einen atomaren Erstschlag explizit nicht ausschließt. Vielmehr hält sie sich einen nuklearen Angriff für den Fall offen, dass „vitale Interessen“ der USA oder verbündeter Staaten bedroht sind – „unter extremen Bedingungen“, wie es heißt; das kann auch ein konventioneller Angriff sein. Mit je eigenen Atomkriegsübungen haben in der vergangenen Woche die NATO und Russland nukleare Operationen geprobt – die NATO dabei unter Beteiligung der Bundeswehr. Unterdessen bringt eine führende deutsche Tageszeitung zum wiederholten Mal die Forderung nach einer deutschen Bombe ins Gespräch. (…)“
Quelle: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9068

• Putin im O-Ton über einen möglichen Einsatz von Atomwaffen

„(…) Die Vorwürfe des Westens, Russland drohe mit dem Einsatz von Atomwaffen, kann man fast jeden Tag in westlichen Medien lesen. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass diese Vorwürfe frei erfunden sind. Nun wurde Präsident Putin auf der Podiumsdiskussion des Valdai-Forums danach gefragt. Ich habe die Frage, Putins Antwort und einen kurzen Wortwechsel im Anschluss komplett übersetzt. (…)
[Putin:] (…) Die Provokation mit Atomwaffen, das Heraufbeschwören der Möglichkeit eines möglichen Einsatzes von Atomwaffen durch Russland, dient genau dazu, diese Ziele zu erreichen – unsere Freunde, unsere Verbündeten und neutrale Staaten zu beeinflussen, ihnen zu sagen: Seht her, wen Ihr unterstützt, was für ein schreckliches Land Russland ist, das muss man nicht mehr zu unterstützen, mit ihm kann man nicht mehr zusammenzuarbeiten, von ihm kann man nichts mehr kaufen, ihm kann man nichts mehr verkaufen. Das ist das eigentliche, primitive Ziel.
Was geschieht in der Realität? Wir haben uns nie proaktiv zum möglichen Einsatz von Atomwaffen durch Russland geäußert, sondern haben lediglich mit Andeutungen auf Erklärungen westlicher Politiker geantwortet. (…)
Wir haben eine Militärdoktrin, sollen sie sie doch lesen. Der entsprechende Artikel dieser Militärdoktrin besagt, in welchen Fällen, aus welchen Gründen und auf welche Weise Russland Atomwaffen zur Verteidigung seiner Souveränität, seiner territorialen Integrität und zur Gewährleistung der Sicherheit des russischen Volkes einsetzen kann. (…)“
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2022/putin-im-o-ton-ueber-einen-moeglichen-einsatz-von-atomwaffen/

• Wie entsteht der Strompreis in Deutschland?

„Strom kommt inzwischen nicht mehr einfach so aus der Steckdose. Steigende Preise werden zum Ärgernis. Aber kaum jemand weiß, wie der Strompreis entsteht.
Strom hat im Gegensatz zu anderen Handelsgütern keine sichtbare Form und keine Farbe. Er ist nur verfügbar oder nicht. Und mit der Liberalisierung des Strommarktes bekam er unterschiedliche Preise und es wurden ihm unterschiedliche Ursprünge, beispielsweise als Ökostrom, zugewiesen.
Im Gegensatz zum Gas, bei dem man mithilfe der sogenannten Netzatmung einen Puffer zwischen Einspeisung und Entnahme auf Kundenseite nutzen kann, gibt es beim Stromnetz diese Möglichkeit nur in sehr viel geringerem Umfang. (…)“
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Wie-entsteht-der-Strompreis-in-Deutschland-7322809.html