11. Dezember 2022

Nachrichtenmosaik – Folge 52

Von Tilo Gräser

Gesammelte aktuelle Informationen und Nachrichten bzw. Links zu Themen im Magazin sowie zu Texten von Autoren in „ViER.“, jeweils als Momentaufnahme und als Angebot zum Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen der massenmedial verbreiteten Informationen.
(persönliche Anmerkungen und Äußerungen sind kursiv gesetzt)

• Bericht zur Coronalage: Die Pandemie der Geimpften – mit Ansage

„Robert Clancy, emeritierter Professor für Pathologie an der University of Newcastle Medical School, hat eine Übersichtsarbeit über die Corona-Krise veröffentlicht, in der wesentliche Fehler und Missstände aufgeführt werden. Alle diese Punkte wurden bereits auf Achgut von Andreas Zimmermann seit 2021 ausführlich, detailreich und mit belastbaren Quellen beschrieben. (…)
Das Besondere an diesem Text ist, dass diese Kardinalfehler noch einmal aus dem Munde eines in der medizinischen Wissenschaftswelt etablierten und erfahrenen Kollegen in aller Klarheit zusammengefasst werden. Wie beispielsweise die zuständigen Experten als Berater während der Pandemie blockiert, ja dämonisiert wurden. Wie das Ignorieren alten Wissens zur Schleimhautimmunologie zu völlig falschen Rückschlüssen führen musste. Sonst hätte man von Anfang an verstanden, dass die Gen-Impfung prinzipiell nicht vor einer Infektion schützen kann.
Clancy beschreibt knallharte Geschäftsinteressen, die die Wissenschaft korrumpierten, um Gen-Patente endlich zu Geld zu machen. Und das, obwohl eine solche Gen-Impfung, ebenfalls prinzipiell, mit hohen Risiken unbekannter Art verbunden ist. Er beschreibt, warum die Gen-Impfung bei Delta noch vor schweren Fällen schützen konnte (ein Punkt, den ich persönlich noch nicht für ausreichend geklärt halte), jedoch schon bei Omikron diese Annahme illusorisch wurde. Und vor allem, warum wir inzwischen von einer Pandemie der Geimpften ausgehen müssen.
Robert Clancy schließt mit der Notwendigkeit einer juristischen Aufarbeitung dieser Fehler, als vielleicht einzigem Weg, um zu guter Wissenschaft und verantwortlichem ärztlichen Handeln zurückzufinden. (…)“
Quelle: https://www.achgut.com/artikel/bericht_zur_coronalage_die_pandemie_der_geimpften_mit_ansage

• Corona-Unrecht: Jede Kritik als „Querdenken“ einzuordnen, ist eine Fata Morgana

„Dietrich Brüggemann wird von einem unserer Rezensenten kritisiert. Hier antwortet er nun selbst und sagt: Das Corona-Unrecht gibt es. Und es muss aufgearbeitet werden. (…)“
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/corona-unrecht-jede-kritik-als-querdenken-einzuordnen-ist-eine-fata-morgana-li.288664

• Grenzen des Wachstums erneuerbarer Energien

„Eine Frage der Zuverlässigkeit Der Wind weht, wo er will. Manchmal auch nicht.
(…) Eine CO2-neutrale Energieerzeugung bzw. einen kompletten Übergang zu erneuerbaren Energien wird es in der Schweiz, in Deutschland und in der EU weder bis 2035 noch bis 2050 geben. Die Technologien dafür stehen nicht zur Verfügung, sind nicht so schnell für den nötigen Maßstab zu entwickeln. Selbst wenn es sie gäbe, könnten die Planungen, Genehmigungen und Investitionen nicht schnell genug erfolgen. Die zu erwartenden Preissteigerungen dürften politisch auch kaum durchsetzbar sein. (…)
In der Praxis scheitern allerdings viele Vermeidungsansätze oder leisten doch zumindest nicht annähernd das, was man von ihnen erwartet hatte. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 19.7% des Endenergieverbrauchs (Strom, Wärme, Verkehr) durch erneuerbare Energien abgedeckt. Laut den EU-Klimazielen soll dieser Anteil 2030 jedoch bereits 32% betragen. Das würde eine erhebliche Beschleunigung der Umstellung erfordern. Es wird nicht stattfinden. (…)“
Quelle: https://blog-samstagern.ch/2022/12/10/grenzen-des-wachstums-erneuerbarer-energien/

• Ehemalige Blackrock-Ökonomin wechselt ins Wirtschaftsministerium

„Robert Habeck holt Verstärkung: Als erste Frau an der Spitze der Grundsatzabteilung soll sich Volkswirtin Elga Bartsch den Risiken des Klimawandels und Nachhaltigkeitsthemen widmen. (…)
Bartsch war früher Europa-Chefvolkswirtin der US-Investmentbank Morgan Stanley und zuletzt für die Denkfabrik des US-Vermögensverwalters Blackrock tätig. Dort hatte sie im Sommer ihren Abschied verkündet. (…)“
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/elga-bartsch-ehemalige-blackrock-oekonomin-wechselt-ins-wirtschaftsministerium-a-8e0e5c8e-a291-4551-ab68-f0d17d36b907
siehe dazu auch hier:

• Endlich „mehr ökonomischer Sachverstand“ – gleichzeitig in Berlin und Kiew

„„Vermögensverwalter“ BlackRock bekommt im Ukraine-Krieg noch mehr Einfluss.
Jetzt zieht im deutschen Wirtschaftsministerium endlich „mehr ökonomischer Sachverstand“ ein, freute sich die Zeitung für Deutschland. Das sei dringend nötig, denn der grüne Wirtschafts- und Umweltminister Habeck und sein Ministerium wirkten bisher „in mehreren wichtigen ökonomischen Fragen nicht recht sattelfest“, so die FAZ. Von Werner Rügemer. (…)“
Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=90566

• Putins Reaktion auf Merkel-Interview: „Wir hätten die Militäroperation früher beginnen sollen“

„Merkel hat diese Woche in einem Interview offen gesagt, dass sie das Minsker Abkommen nie umsetzen, sondern nur Zeit gewinnen wollte, um die Ukraine auf einen Krieg mit Russland vorzubereiten. Hier zeige ich [Thomas Röper], wie Putin darauf reagiert hat. (…)
Die russische Naivität in Bezug auf Merkel ist nun vorbei, denn sie sagte vor einigen Tagen in einem Interview mit der „Zeit“, dass sie nie vor hatte, das Minsker Abkommen umzusetzen, sondern dass das Abkommen nur den Zweck hatte, Zeit zu gewinnen und die Ukraine für einen Krieg gegen Russland zu bewaffnen. Diese Aussage von Merkel, die deutsche Medien komplett ignoriert haben, war in der internationalen Politik eine Sensation und in Russland berichten die Medien ausführlich darüber. (…)“
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2022/putins-reaktion-auf-merkel-interview-wir-haetten-die-militaeroperation-frueher-beginnen-sollen/

• Hauptsache „Schmerzen für Putin“

„Am 10. Dezember wird der Friedensnobelpreis verliehen. Er richtet sich vor allem gegen Russland. Deshalb werden Organisationen damit geehrt, die am Finanztropf des Westens hängen und ganz anderes im Sinn haben als Völkerverständigung, Abrüstung und Entspannung. (…)“
Quelle: https://www.hintergrund.de/politik/welt/hauptsache-schmerzen-fuer-putin/

• Jeffrey Sachs: Frieden in der Ukraine ist möglich: So könnte er aussehen

„Der Krieg in der Ukraine ist ein äußerst gefährlicher Krieg zwischen atomaren Supermächten. Nun gibt es positive Signale aus Washington und Moskau für Verhandlungen. Die Fehler der Vergangenheit müssen korrigiert werden. (…)“
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Frieden-in-der-Ukraine-ist-moeglich-So-koennte-er-aussehen-7370912.html
Anmerkung: Was der Ökonom da schreibt, ist gut und verständlich, aber es dürfte Wunschdenken bleiben, da mindestens die westliche Seite nicht an ehrlichen Verhandlungen interessiert ist, wie sie nicht erst heute in der Ukraine zeigt.

• Die Korruption in der Ukraine lässt zig Milliarden US-Dollar verschwinden – pro Jahr!

„Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj behauptet, die Ukraine verteidige im Krieg mit Russland die «europäischen Werte». Das lässt Kenner der Ukraine nur lachen – oder aber weinen. Weniger als ein halbes Jahr vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat der Europäische Rechnungshof ECA einen Bericht veröffentlicht, in dem er zu einem ganz anderen Ergebnis kommt. Zitat aus diesem Bericht vom September 2021, also nur wenige Monate vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine: «Sachverständige schätzen, dass enorme Summen – in der Größenordnung von zig Milliarden US-Dollar – jährlich in der Ukraine aufgrund der Korruption verloren gehen.» Aber der Westen schickt Geld und Geld und noch mehr Geld, mittlerweile ebenfalls in der Größenordnung von zig Milliarden US-Dollar im Jahr, damit die Ukraine die «europäischen Werte» gegen Russland verteidigen kann. (…)“
Quelle: https://globalbridge.ch/die-korruption-in-der-ukraine-laesst-zig-milliarden-us-dollar-verschwinden-pro-jahr/

• Rückblick: „Endspiel“ um die Ukraine begann auf der Krim

„Das „Endspiel“ um die Ukraine wurde auf der Krim eingeleitet: Aber nicht durch die Wiedervereinigung mit Russland im März 2014, sondern durch eine Konferenz sechs Monate zuvor in Jalta. Die Tageszeitung Die Welt berichtete am 23. September 2013: "Auf der Konferenz wurde deutlich, dass das Endspiel um die Zukunft der Landes und um die Zukunft von Timoschenko begonnen hat." Mit der Konferenz ist das seit 2004 jährlich stattfindende Treffen der "Yalta European Strategy" (YES) gemeint. Bezahlt wird es von dem Oligarchen Viktor Pintschuk, der die Ukraine in die EU führen will. Laut eines Berichtes der FAZ vom 19. Februar 2014 ist der Oligarch mit „weit mehr als 2,3 Milliarden Euro“ der zweitreichste Mann in der Ukraine. Veranstaltungsort ist passenderweise der Liwadija-Palast in Jalta auf der Krim – eben dort, wo vor fast 70 Jahren Stalin, Roosevelt und Churchill zusammensaßen. 2007 hat sich dort übrigens Gerhard Schröder für eine Partnerschaft mit Russland ausgesprochen und laut Die Welt vom 4. Juli 2007 bei den Gastgebern unbeliebt gemacht. (…)“
Quelle: https://springstein.blogspot.com/2014/05/endspiel-um-die-ukraine-begann-auf-der.html

• Thomas Röper: Scholz schreibt ein Manifesto über Geopolitik

„Bundeskanzler hat einen Artikel veröffentlicht, in dem er seine Sicht auf die Geopolitik darlegt. Der Artikel zeigt einmal mehr, dass Scholz von Geopolitik keine Ahnung hat und oft einfach nur dreist lügt.
Der Bundeskanzler hat etwas veröffentlicht, das man als sein Manifest interpretieren kann, in dem er erklärt, wie er die Geopolitik versteht und wie er Deutschlands Rolle in der Welt sieht. Die Tatsache, dass sein Machwerk im Magazin des einflussreichen amerikanischen Council on Foreign Affairs veröffentlicht wurde, kann man als stillschweigende Zustimmung der US-Geostrategen für die Positionen von Scholz verstehen. Das verwundert nicht, denn in erster Linie ist das Machwerk von Scholz ein Treueschwur an die USA.
Ich habe den Artikel von Scholz komplett veröffentlicht und habe ihn kommentiert, um aufzuzeigen, wie ahnungslos und auch verlogen Scholz in seinem Versuch, dem großen Bruder in Washington zu gefallen, ist. (…)“
Quelle: https://www.anti-spiegel.ru/2022/scholz-schreibt-ein-manifesto-ueber-geopolitik/
Anmerkung: Als Scholz Kanzler wurde, habe ich den Berliner Politikwissenschaftler Erhard Crome in einem Interview für RT DE gefragt, ob Scholz nicht der "Mann des Finanzkapitals" ist. Crome verneinte das: "Scholz ist kein "Mann des Finanzkapitals". Er war immer sozialdemokratischer Parteimann, in einem Sinne wie Helmut Schmidt. Das ist innerhalb der SPD der "rechte" Flügel, aber hanseatisch, kühl und solide. Er hat wesentlich zur Vereinbarung über die weltweite Besteuerung der Großkonzerne beigetragen, die er am Ende mit Frau Yellen (USA) verabredet hatte." Nun ja. Dazu noch Folgendes:
"(...) Dieter Senghaas schrieb bereits vor mehr als 40 Jahren in seinem Vorwort zu Ellsbergs 1973 auch in deutsch veröffentlichtem Buch "Papers on the war" von 1972 ("Ich erkläre den Krieg") Folgendes: "Wie Ellsberg betont, sind die USA in den Vietnam-Krieg nicht einfach hineingeschlittert, und die amerikanische Eskalation ist nicht das Produkt blinder Besessenheit. Von Anfang an war die langfristige Perspektive für die US-Außenpolitik, die gleichzeitig immer auch als Außenwirtschaftspolitik zu begreifen ist, klar, wie schwierig ihre Konkretisierung in der Tagespolitik sich auch darstellte: Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten als einzige aus dem Zweiten Weltkrieg intakt hervorgegangene kapitalistische Großmacht in Wahrnehmung gesamtkapitalistischer Interessen der drohenden Ausweitung der seit 1917 und 1949 der internationalen Bourgeoisie laufend zugefügten Verluste an politischem Terrain ein für alle Mal Einhalt zu gebieten. Ihre in jeder Hinsicht ernstgemeinte konter-revolutionäre Politik rund um den Erdball, einschließlich ihrer Politik der Beförderung gesellschaftspolitischer Restauration in West- und Südeuropa nach 1945, war auf diese strategische Stoßrichtung inhaltlich eingeschworen: auf die Konsolidierung des internationalen gesellschaftspolitischen Status quo." Diese Aufgabe hatte sich mit 1989/90 nicht erledigt. Wer auf Anderes hoffte, folgte und folgt einer Illusion, auch wenn diese verständlich ist. (...)"
Quelle: https://springstein.blogspot.com/2015/04/anmerkungen-zu-einer-warnung-von-willy.html

• Unheilvolle Traditionen

Angesichts der kriegslüsternen, vermeintlich werteorientierten deutschen und westlichen Politik und den Begründungen für die fortgesetzte Anheizung des Krieges in der Ukraine muss an Folgendes erinnert werden:
1918 der deutsche Prinz Max von Baden in seiner „Denkschrift über den ethischen Imperialismus“ gefordert: „Eine so ungeheure Kraft, wie wir sie in diesem Kriege entfaltet haben, muss sich vor der Welt ethisch begründen, will sie ertragen werden. Darum müssen wir allgemeine Menschheitsziele in unseren nationalen Willen aufnehmen.“ (zitiert nach "Europastrategien des deutschen Kapitals 1900-1945", herausgegeben von Reinhard Opitz, S. 433).“
Quelle: https://springstein.blogspot.com/2011/10/der-nachste-krieg-der-nato.html

• Der Brüsseler Traum vom Regimewechsel in Ungarn

„Das Europäische Parlament will mithilfe von EU-Geldern und ungarischen NGOs die Regierung Orban destabilisieren. Doch das könnte zum Boomerang werden.
Man kann die vom Europäischen Parlament verabschiedete Resolution zu Ungarn zwei- oder auch dreimal lesen, das Erstaunen bleibt. Denn die Erklärung der Parlamentarier beschränkte sich nicht auf die übliche Verurteilung der ungarischen Regierung. Sie plädiert vielmehr für eine dezente Politik des Regimewechsels! (…)“
Quelle: https://makroskop.eu/43-2022/der-brusseler-traum-vom-regimewechsel-in-ungarn/